Reisetipps für deinen Bootsurlaub
Die Welt mit dem Boot zu erkunden bietet ganz neue Abenteuer und Perspektiven. Klar, dass man nicht immer nur vor der eigenen Haustür aufs Wasser will, sondern auch im Bootsurlaub neue Gewässer entdecken möchte. Um Ihren Urlaub so angenehm wie möglich zu gestalten, sollten Sie sich im Vorfeld ausführlich informieren. Planen Sie Ihre Reise sorgfältig und achten Sie auf eventuelle Vorschriften, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Mit einer guten Vorbereitung und einer positiven Einstellung steht einem unvergesslichen Bootsurlaub nichts im Wege! Was du beachten musst, wenn du deinen Bootsurlaub planst und wie sowohl Spaß als auch Sicherheit im Urlaub mit Boot garantiert sind, erfährst du hier.
Die Voraussetzungen für einen Urlaub mit Boot
Um Bootsurlaub zu machen, musst du nicht nur mehr Vorbereitungen treffen als beim Reisen ohne Boot, sondern vor allem zuerst einige Voraussetzungen erfüllen.
Das ideale Zugfahrzeug: So bringen Sie Ihr Boot sicher ans Ziel (Anhängerkupplung, Anhängelast, StVZO)
Um ein Boot zu transportieren, benötigst du zuallererst ein geeignetes Zugfahrzeug mit Anhängerkupplung und der passenden zulässigen Anhängelast.
Zugfahrzeug Regelung in Deutschland für Boote
Voraussetzung 100 Km/H Z: Zugfahrzeug max 3,5T Gesamtmasse, Zugfahrzeug mit ABS (ABV) ausgestattet, Reifen Anhänger nicht älter 6 Jahre und müssen mind. 120 Km/H (Klasse L) Zulassung haben, 100 Plakette am Anhänger mit Sigel von Zulassungsstelle, Anhänger muss mit Bremse und hydraulischen oder Achsstoßdämpfer ausgestattet sein.
Wichtig:
nur auf Autobahnen und Kraftfahrtstraßen (Keine Landstraßen) sonst 80 Km/h
Innerorts darf die Geschwindigkeit von 50 Km/h nicht überschritten werden.
Formel Berechnung 100 Km/H:
Das Leergewicht des Zugfahrzeugs wird mit einem definierten Faktor X multipliziert. Dieser Faktor beträgt:
- 0,3 für ungebremste Anhänger und gebremste Anhänger ohne Stoßdämpfer
- 1,1 für gebremste Anhänger mit Stoßdämpfer
Bsp. Ein Pkw mit einem Leergewicht von 2000 Kg darf einen gebremsten Anhänger mit Stoßdämpfer mit einer max. zulässigem Gesamtgewicht von 2200 Kg ziehen
Zugfahrzeug Regelung in Österreich für Boote
Wenn es um den Transport von Booten innerhalb von Österreich geht, müssen diese auf einem speziellen Anhänger transportiert werden, der den österreichischen Vorschriften entspricht. Auch ist es wichtig, dass das Boot ordnungsgemäß auf dem Anhänger befestigt ist, um ein sicheres und stabiles Transportieren zu gewährleisten.
Zusätzlich gibt es in Österreich bestimmte Einschränkungen für den Transport von Booten auf der Autobahn. So darf beispielsweise die Länge des Bootes inklusive Anhänger 25 Meter nicht überschreiten und die Breite des Bootes darf 2,55 Meter nicht überschreiten.
Die Geschwindigkeit, mit der das Zugfahrzeug mit Anhänger auf der Autobahn fahren darf, ist in Österreich auf 100 km/h begrenzt. Es ist jedoch zu beachten, dass bei einer Anhängelast von über 750 kg eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h gilt.
Zugfahrzeug Regelung in Italien für Boote
Für den Transport von Booten auf italienischen Straßen gelten bestimmte Dimensionen und Gewichtsgrenzen. Die Gesamtmasse des Zugfahrzeugs, des Anhängers und des Bootes darf 3,5 Tonnen nicht überschreiten. Zudem sollten die Abmessungen des Bootes, inklusive Anhänger, die gesetzlichen Höchstmaße von 2,55 Metern Breite, 4 Metern Höhe und 12 Metern Länge nicht überschreiten. Überschreitet der Transport diese Maße, benötigen Sie eine Sondergenehmigung.
In Italien gelten für Fahrzeuge mit Anhängern spezielle Geschwindigkeitsbegrenzungen. Im Folgenden finden Sie eine Erklärung der wichtigsten Geschwindigkeitsbegrenzungen für Zugfahrzeuge mit Bootstransport in Italien.
- Innerorts: Innerhalb geschlossener Ortschaften beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Zugfahrzeuge mit Anhängern, einschließlich Bootstransporte, 50 km/h. Dies gilt für alle Fahrzeugkombinationen, unabhängig von ihrer Größe und ihrem Gewicht.
- Außerorts: Auf Landstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften gilt für Zugfahrzeuge mit Anhängern eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Dies gilt auch für den Transport von Booten.
- Autobahnen: Die Geschwindigkeit, mit der das Zugfahrzeug mit Anhänger auf der Autobahn fahren darf, ist auf 80 km/h begrenzt. Dies gilt unabhängig von der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn selbst.
Zugfahrzeug Regelung in Kroatien für Boote
In Kroatien gibt es spezielle Regelungen für den Transport von Booten auf der Autobahn, insbesondere in Bezug auf das Zugfahrzeug, die Abmessungen und die Geschwindigkeit.
Es gibt bestimmte Richtlinien die für den Transport von Booten auf der Autobahn zu beachten sind. So darf beispielsweise die Länge des Bootes inklusive Anhänger 22 Meter und die Breite des Bootes darf 2,55 Meter nicht überschritten werden. Zudem muss das Boot ordnungsgemäß befestigt sein.
Des Weiteren sind die Geschwindigkeitsregelungen zu beachten. Bei einer Anhängelast von über 750 kg gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h.
Die hier dargestellten Informationen sind sorgfältig zusammengestellt, aber ohne Gewähr und rechtlich nicht bindend.
Führerschein
Je nach Fahrgebiet benötigst du den passenden Bootsführerschein. Das ist entweder der Sportbootführerschein Binnen für Flüsse, Seen und Kanäle oder der Sportbootführerschein See für das Meer. Zusätzlich können ein Funkschein, ein Pyroschein oder ein Segelschein notwendig sein. Informiere dich unbedingt über die entsprechenden Vorschriften des Zielortes und deines Charters, wenn du ein Boot mietest.
Am Bodensee benötigst du zum Beispiel ein Bodenseeschifferpatent, um Motorboote fahren zu dürfen. Dafür ist eine eigene Prüfung notwendig. Wenn du innerhalb eines Jahres weniger als 30 Tage am Stück auf dem Bodensee fahren willst, kannst du alternativ ein Ferienpatent beim Landratsamt Bodenseekreis, Konstanz oder Lindau beantragen. Voraussetzung ist ein Sportbootführerschein aus einem der Bodenseestaaten (also Deutschland, Österreich oder Schweiz).
Um ein Boot zu transportieren, benötigst du natürlich auch einen Anhängerführerschein.
Bootszulassungen
Informiere dich vorher, was die Vorschriften für den Zielort deines Bootsurlaubs sind. Um auf dem Bodensee zu fahren, benötigst du zum Beispiel eine Bodenseezulassung für dein Boot. In Kroatien ist eine Vignette (Permit) für dein Boot erforderlich.
In manchen Ländern ist außerdem der Nachweis über eine bestehende Haftpflichtversicherung erforderlich. Grundsätzlich solltest du außerdem immer den Kaufvertrag oder die Rechnung als Eigentumsnachweis dabei haben. Bei Charterbooten sollte das Bootszeugnis an Bord sein.
Die Vorbereitung auf den Bootsurlaub
Wir haben eine Checkliste für die Vorbereitung deines Bootsurlaubs zusammengeschrieben, damit alles reibungslos abläuft.
Hotel mit Liegeplatz buchen
Optimal für den Urlaub mit Boot ist ein Hotel oder Campingplatz mit eigenem Hafen oder zumindest einem naheliegenden Liegeplatz. Du solltest immer im Vorfeld mit der Unterkunft oder dem Hafen klären, ob dort Platz für dein Boot ist. Die Plätze sind oft ausgebucht.
Bootszulassungen
Besorge dir die nötigen Zulassungen, um mit deinem Boot am Zielort überhaupt fahren zu dürfen: Zum Beispiel die Bodenseezulassung oder das Permit für Kroatien.
Einige Länder fordern außerdem einen Nachweis über eine Haftpflichtversicherung.
Unterlagen und Dokumente
Je nach Land sind bestimmte Unterlagen mitzuführen. Für Charterboote sind das zum Beispiel die Bootspapiere, ein beglaubigter Mietvertrag und eine Vollmacht für das Boot. Aber auch Versicherungsnachweise, ein beglaubigter Kaufvertrag des eigenen Bootes, CE-Kennzeichnung und ein Nachweis der Mehrwertsteuer können erforderlich sein.
Ausrüstung am Boot überprüfen
Im Bootsurlaub solltest du auf alles vorbereitet sein. Überprüfe also sowohl bei Charterbooten als auch beim eigenen Boot doppelt, ob die Ausrüstung vollständig ist.
Pflicht sind Schwimmwesten, Leuchtpistole, Bengalfackel, Leinen, Bojen, Fender, Bootshaken, Erste-Hilfe-Set, Rettungsring und Notpaddel. Sinnvoll sind zudem Reinigungsmittel und Reinigungstücher, sowie ein Werkzeugset und Ersatzteile für kleine Notfall-Reparaturen. Je nach Vorschrift des Gewässers solltest du auch Betriebsmittel wie Glysantin/Kühlmittel, einen Reserve-Benzinkanister und Motor-, Servo- und Getriebeöl an Bord haben.
Ausrüstung am Trailer überprüfen
Nicht nur die Ausrüstung am Boot selbst sollte überprüft werden, sondern auch am Trailer, mit dem das Boot zum Urlaubsziel kommt. Sind Ersatzrad, genügend Spanngurte mit sichtbarem Prüfzeichen und Propellerabdeckung vorhanden? Ist die Zugkraft des Trailers ausreichend für das geladene Boot?
Lerne das Zielgewässer kennen
Welche Bootsvorschriften gibt es? Welche lokalen Besonderheiten sollten beachtet werden? Vor allem Geschwindigkeitsbegrenzungen, Nachtfahrten, Beleuchtung und Wassersportbereiche sollten im Voraus recherchiert werden. Auch zur Ausstattung des Bootes kann es Regelungen geben. Immer vorher informieren, damit man sich im Bootsurlaub keine Sorgen mehr darum machen muss.
Das Boot zur Abfahrt bereit machen
Das Boot ist auf dem Anhänger, die Koffer sind gepackt und alles ist verzurrt und festgegurtet… oder? Überprüfe unbedingt vor der Abfahrt nochmal das ganze Gespann. Ist der Anhänger fest angekoppelt, das Abreißseil befestigt? Sind alle Spanngurte festgezogen und sind sämtliche lose Gegenstände am Boot befestigt? Vor der Abfahrt sollten unbedingt auch die Auflaufbremse und die Lichter am Anhänger überprüft werden. Wenn alles passt, kann es endlich in Richtung Bootsurlaub gehen.
Tipp: Nach ein paar Kilometer nochmal anhalten und alle Spanngurte erneut festziehen, diese Lockern sich teilweise durch die Bewegung und Vibration bei der Fahrt etwas
Die Reise mit Boot
Bei der Reise in den Urlaub mit Boot bist du hinsichtlich der Streckenwahl etwas eingeschränkter: Schließlich hängt hinter dem Auto ein großer, schwerer Trailer mit Boot. Keine gute Voraussetzung, um kurvige, enge Straßen, Bergpässe, Serpentinen und starke Steigungen zu fahren. Wenn du die Route auswählst, versuche, den Großteil der Strecke auf der Autobahn zu fahren. Das ist mit Anhänger kein Problem. Beachte auch die Mautbedingungen: Mit Anhängergespann herrschen andere als nur mit dem PKW.
Die Ankunft beim Urlaub mit Boot
Jetzt hast du es fast geschafft: Alle Papiere sind besorgt, das Boot, die Koffer und die Menschen sind erfolgreich am Urlaubsort angekommen, jetzt fehlt nur noch eins: Das Boot zu Wasser lassen.
Liegeplatz finden
In der Unterkunft kannst du dir zunächst den gebuchten Liegeplatz zuweisen lassen. Hier wird dir in der Regel die weitere Vorgehensweise erklärt. Alles, was du über die lokalen Besonderheiten und Vorschriften vorher nicht herausfinden konntest, kannst du jetzt erfragen.
Überprüfe, ob die Befestigungsmöglichkeiten an deinem Liegeplatz alle vertrauenswürdig und sicher sind. Außerdem sollte mindestens 1 Meter Wasser unter dem Kiel sein, damit der Kiel oder das Ruderblatt auch bei unruhigem Wellengang nicht am Boden schaben.
Anschließend kannst du das Boot zu Wasser lassen. Denk daran, den Beleuchtungsstecker zum Zugfahrzeug zu entfernen, um einen Kurzschluss zu vermeiden!
Je nach Aufenthaltsort kannst du das Boot slippen oder kranen. An Salzgewässern empfehlen wir, das Boot zu kranen, um eine Korrosion des Trailers durch die Berührung mit Salzwasser zu vermeiden. Wenn das nicht möglich ist, solltest du den Trailer bei der Abreise gründlich mit Süßwasser reinigen.
Boot festmachen
Abhängig vom Boot und den örtlichen Gegebenheiten machst du dein Boot seitlich, am Bug oder am Heck fest. Für einen entspannten Bootsurlaub ist richtiges Anlegen und Festmachen das A und O.
Boot seitlich am Steg festmachen
Um das Boot seitlich am Steg zu befestigen, verwendet man eine Bugleine und eine Achterleine. Soll das Boot länger liegen, folgt zusätzlich die Bug- und Achterspring.
Zunächst werden Bug- und Achterleine an den Klampen befestigt. Haben die Leinen an einem Ende eine Öse, wird diese zunächst durch die Klampe hindurchgeführt und dann darüber gelegt. Mit einem Palstek kann alternativ eine stabile Öse geknotet werden.
Anschließend wird die Leine an der Klampe am Steg befestigt. Dazu wird sie einmal um die Klampe herumgeführt – bei starkem Wind- und Wellengang auch zweimal. Dann wird die Leine zurück zum Boot geführt und mit dem Kopfschlag gesichert. Dazu wird sie erst einmal von hinten um die Klampe an Bord herumgelegt und dann diagonal überkreuzt. Eine “liegende Acht” entsteht. Der Knoten wird gesichert, indem du eine Schlaufe drehst und sie über den Seitenarm der Klampe legst. Alle Linien der “liegenden Acht” sollten diagonal zueinander verlaufen.
Für die zusätzliche Spring platziert man das Boot so, dass die Klampe an Bord genau zwischen zwei Befestigungspunkten an Land liegt. Die Öse der Leine wird an einer Klampe an Land befestigt und anschließend zum Boot geführt. Die Leine wird von hinten um die Klampe an Bord gelegt und anschließend, wie gerade beschrieben, mit dem Kopfschlag gesichert. Dann wird die Leine noch einmal unter dem Seitenteil der Klampe durchgeführt und zur nächsten Klampe an Land geführt, die ebenfalls mit einem Kopfschlag belegt wird.
Heck am Steg festmachen
An der Adria und im Mittelmeer ist es gängig, das Heck am Steg zu befestigen. Dabei werden zwei Leinen in einem V-Winkel (nicht waagerecht zum Boot) wie oben beschrieben an den Heckklampen und an den Klampen am Steg befestigt. Der Bug wird durch einen Anker oder die Befestigung an einer Boje gehalten.
Bug am Steg festmachen
In der Ostsee und einigen anderen Gebieten ist es üblich, mit dem Bug am Steg anzulegen. Vergewissere dich, dass du dein Boot vom Bug aus erreichen/verlassen kannst. Auch hierbei wird der Bug mit zwei Leinen im V-Winkel am Steg befestigt, während das Heck von Anker oder Boje gehalten wird.
Die Abreise mit Boot
Um nach einem Bootsurlaub im Salzwasser auch weiterhin viel Freude mit deinem Boot zu haben, solltest du es gründlich reinigen, nachdem du es aus dem Wasser genommen hast. Spüle den Antrieb mit Süßwasser und entferne außen und innen alle Salzwasserrückstände. Das gleiche gilt für den Trailer.
Bevor du die Fahrt nach Hause antrittst, kontrolliere wie bei der Hinreise noch einmal das ganze Gespann: Ist der Trailer richtig angekoppelt? Funktionieren Lichter und Auflaufbremse? Ist das Boot gut befestigt? Halten alle Spanngurte oder müssen sie nachgezogen werden? Wenn alles passt, kann es nach Hause gehen.
Die hier dargestellten Informationen sind sorgfältig zusammengestellt, aber ohne Gewähr und rechtlich nicht bindend.